Die Kantate Sehet, welch eine Liebe, BWV 64, komponierte Bach für Sopran, Alt, Bass, Chor, Oboe d’amore, Streicher und Basso continuo zum 3. Weihnachtstag, den 27. Dezember 1723. Als Text des Eingangschores wählte Bach den 1. Vers aus dem 1. Johannesbrief: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, dass wir Gottes Kinder sollen heissen!“ Eine Besonderheit dieser Kantate ist: Bach verwendet drei Choräle (statt üblicherweise einem oder höchstens zweien). BWV 64 gehört dem ersten Kantatenjahrgang an, den Bach gleich nach seinem Amtsantritt (1723) als Thomaskantor begonnen hatte und der für jeden Sonntag des Kirchenjahres und alle Festtage ein solches Werk vorsah, insgesamt etwa 60.
Die Motette Exsultate, jubilate, KV 165, schrieb Mozart für den berühmten Kastraten Venanzio Rauzzini, den „primo uomo“ der Mailänder Oper, welcher sie am 17. Januar 1773 aufführte. Die Motette ist vierteilig angelegt, bestehend aus zwei Arien mit einem dazwischen geschobenen Rezitativ, zum krönenden Schluss, einem mit virtuosen Koloraturen gespickten „Alleluja“. Mit Recht erfreut sich diese Komposition grösster Beliebtheit.
„Krönungs-Messe“ – das klingt einprägsam, das kann man sich merken. Vielleicht war es nicht zuletzt dieser zugkräftige Beiname, der Mozarts C-Dur-Messe KV 317 zu einer seiner beliebtesten Mess-Vertonungen gemacht hat. Dabei schrieb Mozart seine sogenannte Krönungsmesse für einen ganz normalen Ostergottesdienst. Gekrönt wurde an Ostern 1779 im Salzburger Dom niemand. Woher der Beiname stammt? Irgendwann muss die Messe mal bei einer Krönung verwendet worden sein. Pauken und Trompeten bestimmen den Klang der C-Dur-Messe.
Das „Agnus Dei“ ist ein schlagender Beweis für Mozarts Genie: „Musik sollte das Herz erreichen, und genau das erreicht Mozart mit diesem „Agnus Dei“. Er war in der Lage, mit wenigen Tönen etwas unglaublich Schönes zu erreichen. Jeder ist glücklich, wenn man sie aufführt: das Publikum, das Orchester, der Chor – jeder ist glücklich bei dieser wunderschönen Musik.“